Carport begrünen: Tipps & Tricks zur Begrünung

Oliver
Autor:
Oliver
Aktualisiert am:
12.3.2024
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Ein begrüntes Dach über dem Auto? Die Dachbegrünung von Carports gewinnt immer mehr an Beliebtheit. Doch bevor es losgeht, gibt’s einige Punkte zu beachten. Von der Neigung und Art des Daches über die Statik bis zur Auswahl der richtigen Pflanzen - dieser Beitrag leitet Sie Schritt-für-Schritt durch den Prozess der Dachbegrünung Ihres Carports.

1. Was muss vor der Begrünung eines Carports beachtet werden?

Bevor Sie voller Elan beginnen, Ihr Carport zu begrünen, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Erstens sollten Sie die Statik und Belastbarkeit Ihres Carports prüfen. Nicht jedes Carport ist für zusätzliches Gewicht ausgelegt, vor allem wenn man bedenkt, dass Erde, Pflanzen und Regenwasser zusammen schwer werden können.

Deshalb ist die Statik einer der wichtigsten Aspekte bei der Begrünung eines Carports. Die Dachkonstruktion und die darunter liegenden Stützstrukturen müssen in der Lage sein, das zusätzliche Gewicht einer Begrünung zu tragen. Eine extensive Dachbegrünung kann je nach eingesetzten Materialien und Pflanzenarten ein Gewicht von 60 bis 200 kg/m² hinzufügen.

Tipp: Die genaue Analyse der Tragfähigkeit ist unerlässlich - bspw. durch einen Statiker.

Die Neigung des Daches spielt eine entscheidende Rolle bei der Begrünung. Ein Flachdach mit einer sehr niedrigen Neigung von bis zu 3° eignet sich hervorragend für eine extensive Begrünung. Da es eine gleichmäßige Lastverteilung ermöglicht und keine rutschhemmenden Maßnahmen erfordert, ist es die ideale Dachform.

Auch Pult- und Schrägdächer mit einer geringen Neigung von max. 10° können gut begrünt werden. Dächer mit einer stärkeren Neigung als 10° erfordern spezielle Techniken und sind in der Regel komplexer zu begrünen. So müssen Sie rutschhemmende Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass das Substrat und die Pflanzen sicher an Ort und Stelle bleiben.

Darüber hinaus sollten Sie auch auf die Abflussmöglichkeiten für Regenwasser achten. Stauwasser kann nicht nur Schaden anrichten, sondern auch die Lebensdauer Ihrer Pflanzen beeinträchtigen. Ein Blick auf die Sonnen- und Schattenbereiche hilft Ihnen, die richtigen Pflanzen auszuwählen.

Übrigens: Je nachdem, wo Sie wohnen, können Klimabedingungen und Frostanfälligkeit eine entscheidende Rolle spielen.

2. Wie begrüne ich ein Carport? In 8 Schritten zum Gründach!

Das Begrünen eines Carportdaches bietet nicht nur optische Vorteile, sondern kann auch zur Biodiversität und Energieeffizienz beitragen. Der Prozess kann jedoch etwas komplex sein, weshalb es wichtig ist, sich gut vorzubereiten. Hier eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Vorbereitung und Planung: Zuallererst sollten Sie die Tragfähigkeit Ihres Carport-Dachs überprüfen. Nicht jedes Dach ist für eine Begrünung ausgelegt. Möglicherweise benötigen Sie eine Fachperson, die dies beurteilt. Planen Sie auch, wo und welche Pflanzen Sie setzen möchten.
  2. Reinigung des Carport-Dachs: Bevor Sie beginnen, muss das Dach gründlich gereinigt werden. Entfernen Sie Schmutz, Laub und andere Ablagerungen. Eine saubere Oberfläche gewährleistet eine bessere Haftung der folgenden Schichten.
  3. Einbau von Schutzvlies: Legen Sie ein oder mehrere Schutzvliese auf das Carport-Dach. Diese dienen als Schutz für die darunterliegende Dachhaut vor mechanischen Beschädigungen und Wurzeldurchdringung.
  4. Einarbeitung einer Drainageschicht: Die Drainageschicht verhindert Staunässe und leitet überschüssiges Wasser ab. Drainageplatten oder -matten sind hierfür ideal.
  5. Dachsubstrat verteilen: Das Dachsubstrat ist quasi der "Boden" für Ihre Pflanzen auf dem Dach. Es bietet den Pflanzen Nährstoffe und ist speziell für die Bedingungen auf Dächern konzipiert. Verteilen Sie das Substrat gleichmäßig über die Drainageschicht.
  6. Pflanzen setzen: Nachdem das Substrat verteilt ist, können Sie die Pflanzen einsetzen. Achten Sie darauf, sie gleichmäßig zu verteilen und genügend Raum für das Wachstum zu lassen.
  7. Bewässerung: Gerade in den ersten Wochen nach der Begrünung ist eine ausreichende Bewässerung wichtig. Danach hängt der Wasserbedarf von der Art der Pflanzen und den klimatischen Bedingungen ab.
  8. Regelmäßige Inspektion: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand des Dachs und der Pflanzen. Dies hilft, eventuelle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu beheben.

Gut zu wissen: Seitenbegrünung mit Kletterpflanzen wie Efeu kann zusätzlich als Sicht- oder Wärmeschutz dienen.

Die erfolgreiche Begrünung eines Carport-Dachs erfordert Vorbereitung und Pflege, doch das Ergebnis – ein grünes Dach, das zum Klimaschutz beiträgt und optisch ansprechend ist – ist den Aufwand wert!

3. Welche Pflanzen eignen sich für die Begrünung eines Carports?

Die Auswahl der richtigen Pflanzen für Ihr Carport kann den Unterschied ausmachen zwischen einer kurzlebigen Grünoase und einer langlebigen, pflegeleichten Begrünung. Je nachdem, wo und wie Sie begrünen möchten, gibt es unterschiedliche Pflanzen, die besonders gut geeignet sind.

Moose

Foto Moos

Diese kleinen grünen Gewächse sind äußerst genügsam. Sie speichern effizient Wasser, kommen mit nährstoffarmen Böden bestens aus und sind robust gegenüber extremen Wetterbedingungen. Dies macht sie zu idealen Kandidaten für Dachbegrünungen.

Sedum (Fetthenne)

Foto Sedum

Die Fetthennen sind bekannt für ihre Trockenresistenz und ihren geringen Nährstoffbedarf. Ihre vielseitigen Blatt- und Blütenfarben bieten zudem ein abwechslungsreiches und ansprechendes Bild auf dem Dach.

Hauswurz

Foto Hauswurz

Diese Pflanzen sind wahre Überlebenskünstler. Sie fühlen sich in den anspruchsvollen Bedingungen eines Daches zuhause und bilden durch ihr dichtes Wachstum einen attraktiven grünen Teppich.

Steinbrech

Foto Steinbrech

Als Bodendecker bekannt, ist der Steinbrech frosthart und bietet mit seinem flachen Wachstum und seiner prächtigen Blüte einen echten Hingucker.

Thymian

Foto Thymian

Dieses beliebte Küchenkraut ist nicht nur in der Küche praktisch. Thymian kann auch als robuste Pflanze für Dachbegrünungen dienen. Mit seiner Duftnote und den kleinen, aber auffälligen Blüten lockt er Bienen und Schmetterlinge an. Zudem ist er resistent gegen Trockenheit und benötigt wenig Pflege.

Generell gilt: Wählen Sie Pflanzen mit geringem Wurzelwachstum, um die Struktur Ihres Carports zu schützen. Und achten Sie auf die spezifischen Bedürfnisse der Pflanzen – nicht jede Pflanze ist für jeden Standort geeignet.

Ein Tipp, wenn Sie Ihr Carport seitlich begrünen möchten: Kletterpflanzen wie Efeu, Clematis oder Wein sind hier die Stars. Sie wachsen schnell, sind robust und können ganze Wände oder Seiten in ein grünes Paradies verwandeln.

4. Wie pflege ich einen begrünten Carport?

Glücklicherweise ist die Pflege meist unkompliziert und mit einigen Grundkenntnissen leicht zu bewerkstelligen.

Das Wichtigste zuerst: Wasser. Regelmäßiges Gießen, besonders in den wärmeren Monaten oder während Trockenperioden, ist essentiell. Bedenken Sie, dass das Dach eines Carports oft schneller trocknet als der Boden. Ein automatisches Bewässerungssystem kann hierbei eine große Hilfe sein.

Jahreszeitliche Pflanzenschnitte sind ebenfalls wichtig. Sie helfen nicht nur, die Pflanzen in Form zu halten, sondern fördern auch neues Wachstum. Entfernen Sie abgestorbene oder kranke Pflanzenteile, um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen.

In Sachen Düngung: Einige Pflanzen benötigen je nach Bodenbeschaffenheit und Art zusätzlichen Dünger, während andere mit dem zufrieden sind, was die Natur bietet. Erkundigen Sie sich am besten bei einem Gärtner oder in einer Gärtnerei nach den speziellen Bedürfnissen Ihrer Pflanzen.

Apropos Schädlinge: Ein regelmäßiger Check auf Schädlinge oder Krankheitsanzeichen ist ratsam. Bei rechtzeitigem Eingreifen lassen sich viele Probleme einfach und ohne den Einsatz von Chemikalien lösen.

5. Wie viel kostet die Begrünung eines Carports?

Die Kosten für die Begrünung eines Carports können stark variieren und hängen von verschiedenen Faktoren ab. Es beginnt bei der Größe und Beschaffenheit des Carports und erstreckt sich über die Art der Begrünung bis hin zu den gewählten Pflanzen und Materialien.

  • Grundvorbereitung und -materialien: Bevor Sie mit der Begrünung beginnen, müssen eventuell Investitionen in eine verbesserte Statik, in Drainage-Systeme oder in spezielle Erden und Substrate getätigt werden. Diese können je nach Umfang und Qualität ins Geld gehen.
  • Pflanzenauswahl: Während einige Bodendecker und Gräser relativ günstig sind, können exotischere Pflanzen oder größere Sträucher und Bäume den Preis schnell in die Höhe treiben.
  • Installation: Wenn Sie sich für die DIY-Methode entscheiden, können Sie hier einiges sparen. Professionelle Garten- und Landschaftsbauer haben jedoch das nötige Wissen, um sicherzustellen, dass die Begrünung optimal umgesetzt wird. Dafür fallen natürlich Arbeitskosten an.
  • Zusätzliche Systeme: Denken Sie an automatische Bewässerungssysteme, Rankhilfen oder spezielle Beleuchtungen. Diese können den Komfort und die Ästhetik erhöhen, haben aber natürlich ihren Preis.
  • Laufende Kosten: Nach der Erstinstallation sollten Sie auch die Kosten für die laufende Pflege berücksichtigen. Dazu gehören Wasser, Dünger, gelegentliche Pflanzenersatzkäufe oder gar eine professionelle Gartenpflege.

Um eine konkrete Preisvorstellung zu bekommen, empfiehlt es sich, vorab einige Angebote einzuholen und genau zu überlegen, welche Elemente für Sie wichtig sind und wo Sie vielleicht Kompromisse eingehen können.

6. Welche Vorteile bietet ein begrünter Carport?

Ein begrünter Carport ist weit mehr als nur eine Augenweide. Neben dem ästhetischen Reiz bringt er eine Reihe von Vorteilen mit sich, die sowohl für den Besitzer als auch für die Umwelt von Nutzen sind.

  • Natürlicher Wärmeschutz: Pflanzen agieren als Isolatoren. Im Sommer schützen sie das darunter parkende Auto vor extremer Hitze, während sie im Winter etwas Schutz vor Kälte bieten.
  • Verbesserte Luftqualität: Pflanzen nehmen Kohlendioxid auf und geben Sauerstoff ab. Ein begrünter Carport kann also zur Luftreinigung in Ihrer unmittelbaren Umgebung beitragen.
  • Lärmschutz: Pflanzen können helfen, Lärm zu absorbieren oder abzulenken, was besonders in städtischen oder verkehrsreichen Gebieten ein unschätzbarer Vorteil sein kann.
  • Biodiversität: Ein begrüntes Carport bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Insekten. Es kann ein Refugium für Bienen, Schmetterlinge und Vögel sein und so zur Erhaltung der städtischen Biodiversität beitragen.
  • Schutz vor Witterungseinflüssen: Die Pflanzen können das Carportdach vor UV-Strahlung, Regen oder Hagel schützen, was die Lebensdauer des Materials verlängert.
  • Wasser- und Umweltmanagement: Durch die Pflanzen und das Substrat wird Regenwasser zeitverzögert abgegeben. Dies kann zur Vermeidung von Oberflächenabfluss und somit zur Entlastung der Kanalisation beitragen.
  • Ästhetik und Wohlbefinden: Ein begrünter Carport kann das ästhetische Erscheinungsbild Ihres Grundstücks erheblich aufwerten. Und es ist bewiesen, dass grüne Umgebungen das allgemeine Wohlbefinden steigern und Stress reduzieren können.

All diese Vorteile zeigen, dass die Entscheidung, ein Carport zu begrünen, nicht nur aus ästhetischen Gründen getroffen werden sollte. Es handelt sich um eine Investition in die Umwelt und die Lebensqualität.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

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